Dekarbonisierung der Zementindustrie: günstige Kosten und hohe Effektivität durch HTC von Biomasse nachgewiesen

von | Mrz 2, 2023 | Allgemein, News

Die Zementindustrie ist einer der größten CO₂-Emittenten weltweit. In einem von der European Cement Industry Research Association (ECRA) in Auftrag gegebenen Papier aus dem Jahr 2022 werden verschiedene Technologien und ihre Auswirkungen auf den Energiebedarf und die CO₂-Emissionen des Sektors auf dem Weg zur CO₂-Neutralität bis 2050 untersucht.

Unter den 48 untersuchten Technologien hat sich der Einsatz von erneuerbarem Biokraftstoff aus Hydrothermaler Karbonisierung (HTC) und Torrefizierung von Biomasse als besonders effektiv und wirtschaftlich erwiesen. So werden bis zu 40 kg CO₂-Emissionen pro Tonne Zement zu Kosten von 75-150 EUR pro Tonne CO₂ vermieden, wenn 20 % der konventionellen fossilen Brennstoffe ersetzt werden.

Da Abfallstoffe wie Klärschlamm für die Hydrothermale Karbonisierung genutzt werden können, erzielt ein Zementwerk bei der Umsetzung dieses Verfahrens zusätzlich Einnahmen aus Entsorgungsgebühren. Die Umstellung auf klimafreundliche Energieträger durch HTC ist damit kostenneutral oder erbringt sogar zusätzliche Gewinne.

Tabelle 1 fasst die Berechnungsdaten der Studie zusammen und listet die Technologien in der Reihenfolge ihrer CO₂-Vermeidungskosten auf. Unter Berücksichtigung moderater Entsorgungsgebühren als zusätzliche Einnahmequelle erweist sich die HTC als die wirtschaftlichste Technologie mit relevantem CO₂-Vermeidungspotenzial, die sogar negative CO₂-Vermeidungskosten von bis zu 180 EUR pro Tonne CO₂ erreicht.

Tabelle 1: ECRA Technology Papers 2022 summary

Quelle:
https://ecra-online.org/research/technology-papers/